Fort- und Weiterbildungen

In allen Einrichtungen des Gesundheits-, Bildungs-, Verwaltungs- und Vollzugs- und Sozialwesens (Psychiatrien, Krankenhäuser, Pflegeeinrichtungen, Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe, Einrichtungen für Menschen mit Beeinträchtigungen, Rettungsdienste, Polizei, Feuerwehr, Justiz, Sozialämter, Arbeitsverwaltung, Schulen etc.) ist die Wahrscheinlichkeit für das Auftreten aggressiver bzw. gewalttätiger Verhaltensweisen und angespannter Situationen deutlich erhöht.


Entsprechend besteht eine besondere Notwendigkeit, sich mit der Entstehung von Gewalt und Aggression auseinander zu setzen und alle Möglichkeiten der Deeskalation zu nutzen, um psychische oder physische Beeinträchtigungen oder Verletzungen von Mitarbeitenden und betreuten Menschen abzuwenden!


Der professionelle Umgang mit aggressiven oder herausfordernden Verhaltensweisen von betreuten Menschen im Alltag erfordert eine Vielzahl von Kompetenzen, die trainiert werden müssen. Zum Erlernen dieser Kompetenzen empfehlen sich 2- bis 5-tägige Inhouse-Fortbildungen, wobei die Inhalte an die jeweiligen Bedürfnisse der Institution und an die Klient:innen angepasst werden.

Umgang mit Gewalt – Deeskalationstraining I

Wer aufgrund seines Berufs in Auseinandersetzungen verwickelt wird oder Konflikte schlichten muss, sollte wissen, wie er in der Praxis mit Gewaltsituationen umgeht. Gewalttätige Auseinandersetzungen haben eine Vorgeschichte. Oft sind sie das Ende eines verunglückten Interaktionsprozesses. Gewalt kann situativ sein, geplant sein, sich in Abhän­gigkeit von gruppendynamischen Prozessen entwickeln oder auch einer Art Ritual folgen. Mitarbeiter- und Mitarbeiterinnen aus welcher Berufsgruppe auch immer reagieren oft mit Angst, Unsicherheit und Hilflosigkeit im prakti­schen Umgang mit gewaltbereiten Menschen. Das Wissen mit dem praktischen Um­gang von Ge­waltsituationen ist wichtig, sind sie es doch, die aufgrund ihres Berufes in Auseinan­dersetzungen ver­wickelt werden oder Konflik­te schlichten müssen. Auch richten sich verletzende Handlungen auch gegen die Fachkräfte. Um Ge­walteskalation zu verhindern sind Methoden der Deeskalation und der gewaltfreien Konfliktklä­rung gefragt.


Ziel der Fortbildung ist es, unterschiedliche Interventionsmöglichkeiten zur Deeskalation und Vermittlung im Konfliktfall kennenzulernen. Außerdem sollen Möglichkeiten aufgezeigt werden, diese Methoden praktisch einzuüben.


Das Training arbeitet mit zwei Modulen theoretischen Basiswissens und 4 Modulen fallanalytischer Arbeit aus der Praxis der Teilnehmenden.

Die Inhalte des Trainings:

Problemaufriss zum Thema.
Erfahrungen mit eigenen Reaktionen auf Gewaltsituationen:

  • Wie gut ist meine Wahrnehmung?
  • Woran erkenne ich Eskalationsauslöser bzw. Gewaltausbrüche frühzeitig?
  • Wie gehe ich mit eigenen Ängsten um?
  • Wie gehe ich mit eigenen Aggressionen um?
  • Bearbeitung alltagspraktischer Fallbeispiele. Der systemische Blick auf eskalierende Prozesse (Konfliktanalyse).
  • Die unterschiedlichen Ebenen und Formen der Verletzung in einer Gewaltsituation.
  • Wie können Wiederholungsmuster verhindert werden?
  • Eskalation und Deeskalation im zeitlichen Phasenverlauf.
  • Die eigenen Stärken nutzen! Welches Interventionsverhalten entspricht meiner Person?
  • Deeskalierende Intervention: Welche Voraussetzungen benötige ich für eine erfolgreiche Intervention?
  • Welche Deeskalationsstrategien lassen sich in Konfliktsituationen anwenden?
  • Rollenspiele, Standbilder, videounterstütztes Training, Übungen zur Deeskalation: Welche Strategien sind möglich, welche sinnvoll oder bedenklich?

Umgang mit Gewalt – Deeskalationstraining II (Aufbautraining)

Die Veranstaltung knüpft an das Deeskalationstraining I an und baut darauf auf. Auch in diesem Training wird ausschließlich auf Formen und Möglichkeiten der gewaltfreien Konfliktdeeskalation und –vermittlung eingegangen.

Den Teilnehmern werden weitere Trainingsmöglichkeiten zur Erreichung von Handlungssicherheit und zum Testen weiterer Lösungsmöglichkeiten bei Gewaltvorfällen geboten. Dabei stehen u.a. individuelles Konfliktverhalten der TeilnehmerInnen und deren Einfluss auf den Konfliktverlauf im Fokus des Seminars. Neben der sprachlichen Kommunikation stehen dabei nonverbale Formen der Interaktion als auch das deeskalierende Zusammenwirken im Team im Mittelpunkt.

Theoretische Hilfestellung leisten dabei das „Eskalationsstufenmodel“ von Glasel als auch das „Deeskalationsstufenmodel“ von ProDeMa®

Darüber hinaus wird eine Methode zur Nachbereitung von Gewaltvorfällen trainiert. Schließlich wird die Praxis der Nachbereitung von Gewaltvorfällen mit den Beteiligten geübt, um das Entstehen von Gewaltkulturen und Gewaltspiralen in Einrichtungen möglichst zu verhindern.

Schwerpunktthemen:

  • Frühzeitige Wahrnehmung, Bewertung und Umgang mit Frühwarnsignalen
    Umgang mit eigenen Emotionen
  • Eine klare eigene Haltung zu Eskalation entwickeln und einnehmen
  • Kreative, kommunikative und körperliche Deeskalationstechniken sinnvoll einsetzen
  • Krisenintervention bei körperlicher Gewalt
  • Möglichkeiten zur Prävention destruktiver Aggression (Provokationen, Ausgrenzung, Mobbing)
  • Übungen zur Grenzsetzung und Selbstbehauptung
  • Pädagogische Konfliktnachbereitung und Konfliktklärung
  • Aufbereitung vergangener körperlicher Auseinandersetzungen im Rahmen kollegialer Beratung im Team
  • Videoanalyse

Tag:nach Vereinbarung
Beginn:nach Vereinbarung
Dauer:2 Tage = 16 Unterrichtseinheiten
Teilnehmerzahl: 10–18
Leitung: Wilfried Wilkens
Kosten:1.250,00€ pro Trainingstag (Stand: 2023)

Ergänzend können auch einzelne Trainingstage durchgeführt werden, um die Fähigkeiten im Umgang mit besonders schweren oder sich wiederholenden Eskalationen auszubauen und zu vertiefen. Diese Kurse haben dann einen reinen Trainingscharakter.

Unsere Deeskalationstrainings haben sich in folgenden Arbeitsfeldern besonders bewährt: Einrichtungen der ambulanten und stationären Drogen- und Suchthilfe, Einrichtungen der Kinder- und Jugendarbeit, Institutionen für Menschen mit Beeinträchtigungen, Einrichtungen des Jugendarrestes und des Jugendstrafvollzugs, Lehrkräfte an Schulen, Rettungsdienst, Polizei, Feuerwehr, Strafvollzug, Gemeinschaftsunterkünfte, Verwaltung und Behörden mit Publikumsverkehr.

Ihre Anfrage erreicht uns unter: wilkens@gewalt-verzicht.de oder 0176 20687542

2024 Dezember

In Büsum startet ein neues Deeskalationsprojekt von Gewalt-Verzicht und dem Landkreis. Auf mit Freude an die Küste!

2025 Januar

10 Jahre intensive Zusammenarbeit mit der „Zentralen Aus- und Fortbildung“ (ZAF). Vielen Dank für die gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit!

Auch die Zusammenarbeit mit dem Hamburger Fußball Verband (HFV) feiert 2025 ein Jubiläum. Auf 20 Jahre Gewaltprävention mit Fußballer:innen blicken wir gern zurück und schauen was noch kommt!

2025 Februar

Auch 2025 haben wieder 30 junge Männer bei Gewalt-Verzicht die Gelegenheit in 3 Antigewalt- und Kompentztrainings (AKT) Gewaltverhalten zu verlernen.

2025 März

Im März startet die 4. Auflage der Trainings mit dem Landkreis Stormarn in Bad Oldesloe

2025 August

Urlaub und Erholung ist auch 2025 wichtig! Tschüss, bis demnächst!

2025 April

„Gewalt – Verzicht goes Vienna!“ Mal gucken was da los ist!

2025 Juli

Das erfolgreiche „Deeskalationstraining“ (DET) etabliert sich im Sozialpädagogischen Fortbildungszentrum!

2025 Mai

„Wir fahren nach Berlin!“ und schauen was die Hauptstadt zu bieten hat.

2025 Juni

Nach 20 Jahren Gremienarbeit Abschied aus dem Verbandslehrausschuss (VLA) des Hamburger Fußballverbandes!

2025 September

25 jugendliche Führungsspieler:innen sind zum Führungsspieler:innentraining nach Jenfeld eingeladen und werden dort viel lernen und noch mehr Spaß haben!

2025 Oktober

Das „Demokratiecamp 5.0“ geht wieder in Verden / Aller an den Start und Gewalt-Verzicht ist dabei!

2025 November

Neue Aufgaben und Herausforderungen in der Aus- und Fortbildung der Parkraummager:innen (PRM) im Landesbetrieb Verkehr (LBV) stehen an!

2025 Dezember

Das 100. Fairplaytraining (FfFP) für Jugendteams findet in Jenfeld statt!

2026 Januar

Gewalt-Verzicht startet das 150. Antigewalt- und Kompetenztraining (AKT/GPT) für junge Frauen und Männer!

Referenzen